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        Dieses Teleskop dient im wesentlichen dazu die Photosphäre der Sonne
        aufzunehmen und damit genaue Positionen und Flächen von Sonnenflecken
        und Fackeln zu bestimmen. Weitere wissenschaftliche interessen gelten den
        Zuständen der Photosphäre vor und nach chromosphärischen
        Flares und der Suche nach "Weißlichtflares". Weiters können aus diesen
        Aufnahmen automatisch Sonnenfleckenrelativzahlen bestimmt werden indem
        das Verfahrten der Bildsegmentierung angewandt wird. Die Bilder dienen auch
        zur Vervollständigung des Debrecen Photoheliographic Atlas. 
        
        Das KPT ist aus der Phoka 
        entstanden die 1989 in Betrieb ging (Details in
        Pettauer, T.: 1990, in L. Deszö (ed.),  The Dynamic Sun,
        Publ. Debrecen Heliophysical Observatory, Debrecen, p. 62(1990).)  
        
        Im Gegensatz zum alten System (Phoka), das eine Nachvergrößerung
        benötigte, um das Sonnenbild auf den 13x18 cm Planfilm zu projizieren,
        muss das Sonnenbild jetzt sogar verkleinert werden, da die Größe des
        CCD chips nur mehr 15x15 mm2 beträgt. Für das AS Jena
        Objektiv müsste der Chip zumindest eine Fläche von ca. 20x20 mm2
        aufweisen um das Bild im Primärfokus aufnehmen zu können.
        Um weiterhin das sehr gute Objektiv verwenden zu können, musste das Teleskop
        verändert werden. Einfach nur das Primärfokusbild zu verkleinern
        wäre die erste Möglichkeit gewesen, aber Berechnungen zeigten, dass
        damit der Aberationsfehler steigen würde und eine zusätzliche Feldlinse
        notwendig geworden wäre. Daher wurde eine weitere Linse innerhalb der
        Brennweite F1 eingefügt (siehe Bild 1) um die effektive Brennweite des Objektivs zu
        verkürzen. Das Objektiv ist mit einem dünnen Goldfilm vergütet,
        der die Transmission auf 0.1% reduziert, damit Bildverzerrungen durch eine Aufheizung
        des Teleskopinneren vermieden werden. Die spektrale Breite des Kontinuums
        wird durch ein Interferenzfilter mit einer Halbwertsbreite von 10 nm
        bei einer Wellenlänge von 546 nm begrenzt. 
        
           
        Bild 1: Aufbau des Kanzelhöhe Photosphere Telescope. Die Verwendung von
        Achromaten für L1 und L2 reduziert auch nicht chromatische Aberationen.
        Die effektive Brennweite des Systems beträgt 1460 mm, was einem
        Sonnenscheibchen von ca. 13.7 mm Durchmesser im Brennpunkt entspricht.
        Die Blenden D1...D3 zur Redultion von Streulicht wurden vom alten System
        beibehalten. Ein Neutralfilter mit einer Transmission von 10% musste
        zusätzlich eingefügt werden, um extrem kurze Belichtungszeiten
        von weniger als einer Millisekunde zu vermeiden, da die CCD - Kamera bei
        extrem kurzen Belichtungszeiten einen sehr starken Smear-Effekt zeigt.
        Der Fokus kann zusätzlich manuell nachgestellt werden, 
          
        Bild 2: Ein 3-D Ray Trace Bild des Kanzelhöhe
        Photosphere Telescope zeigt den physikalischen Aufbau des Instruments. 
          
        Bild 3: Das gesamte Telskop ist auf
        dem Überwachungsinstrument (ÜWI) montiert. 
      
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