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Photoheliogramme im Kontinuum - PhoKa

auf Film bei 546 nm (10 nm FWHM)

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Datenbankabfrage

Die PhoKa - Datenbankabfrage liefert folgende Eintragungen:
Day Obs Parall. Angle 1 Exposure Parall. Angle 2 Seeing Remarks
UTC eta UTC t # UTC eta
  • Day: Datum der Beobachtung YYYY-MM-DD
  • Obs: Kurzzeichen des Beobachters
  • Parall. Angle 1: Messung des Winkels eta [grad°min] vor der Beobachtung zur Uhrzeit [hh:mm:ss Universal time]
  • Exposure: Beobachtung zur Uhrzeit [hh:mm:ss Universal time] mit Belichtungszeit t [msec] in Filmkassette #
  • Parall. Angle 2: Messung des Winkels eta [grad°min] nach der Beobachtung zur Uhrzeit [hh:mm:ss Universal time]
  • Seeing: nach Kiepenheuer-Skala [1=sehr gutes seeing, 5=sehr schlechtes seeing, 0=keine Angabe]
  • Remarks: Bemerkungen

Datenbeschreibung

Die täglichen Photoheliogramme im Kontinuum werden am Observatorium Kanzelhöhe seit 1989 aufgenommen und zeigen die Photosphäre der Sonne. Dazu wird ein Refraktor d/f = 130/1950 mm mit einem Bandpassfilter bei 546 nm mit 10 nm FWHM verwendet (Photosphärenkamera - PhoKa). Das Primärbild wird mit einer Projektionsoptik, die auf geringste Verzeichnungen ausgelegt ist, auf ca. 87 mm Durchmesser der Sonnenscheibe vergrößert und auf einen B/W Planfilm der Größe 13x16 cm aufgenommen. Als Filme wurden erst der Kodalith Ortho 3 und danach der Maco GPF verwendet. Die Belichtungszeiten des Films liegen zwischen 1.6  und 20 ms je nach Transparenz der Atmosphäre und Sonnenhöhe, sie werden automatisch geregelt um gleichbleibende Helligkeiten auf den Aufnahmen zu erhalten.
Zur exakten Orientierung der Aufnahmen befindet sich ein Fadenkreuz im Primärfokus des Instruments, ein Faden ist parallel zum Himmelsäquator ausgerichtet und gibt so auf jeder Aufnahme die E-W-Richtung an. Die Größe des Winkels eta zwischen Horizontalebene an der aktuellen Sonnenposition und dem Himmelsäquator (E-W-Faden), der im nautischen Dreieck (Zenit - Himmels-N  - Sonnenposition) als parallaktischer Winkel bezeichnet wird, hängt vom Aufnahmezeitpunkt ab. Wegen der unvermeidlichen Fehler bei der Aufstellung und Ausrichtung des Teleskops kann der theoretische (berechnete) Wert vom tatsächlichen, der mittels einer Wasserwaage und eines Winkelencoders am Teleskop gemessen werden kann, abweichen. Die Kamerakontrolleinheit erlaubt die Messung des Winkels eta1 vor der Aufnahme, sowie des Winkels eta2 nach der Aufnahme, sodass ein Wert für den Aufnahmezeitpunkt linear interpoliert werden kann. Aus der Differenz dieses tatsächlichen und des theoretischen Werts kann ein Korrekturwinkel Δeta für die E-W-Richtung und dem Faden angegeben werden, sodass die Genauigkeit der Ausrichtung besser als 1 Bogenminute wird. (Genaueres zur Orientierung der Aufnahmen finden Sie in Pettauer, T.: A device for precise orientation of solar images, Solar Physics 155,195-198, 1994 (in Englisch).)
Zweck dieser Beobachtungen ist eine wesentliche größere Präzision - im Vergleich zu den Sonnenfleckenzeichnungen - bei der Bestimmung von Positionen und Flächen von Sonnenflecken zu erreichen, im Normalbetrieb werden pro Tag ein Satz von drei Aufnahmen unmittelbar hintereinander erhalten. Gelegentlich ist wegen Seeing oder ziehender Wolken auch ein größerer zeitlicher Abstand zwischen den Aufnahmen. Wegen der Verzeichnung infolge der Refraktion wird erst ab einer Sonnenhöhe von mehr als 10° beobachtet.
Diese Beobachtungen werden auch zur Erstellung der Debrecen Photoheliographic Data verwendet.

Musterphoka Musteraufnahme vom 29. Oktober 2003 um 10:06:06 UTC. Das Filmnegativ (13x16 cm) wurde im Durchlicht gescannt und mit einem Bildbearbeitungprogramm invertiert (Positivbild).
Klicken Sie auf das Bild für die volle Auflösung.

 
 
 
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